Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Brustkrebs

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Brustkrebs
Wissenswertes zu Brustkrebs

Eine gesunde Ernährung und Lebensweise sind immer ratsam, auch bei Brustkrebs. Auf Rauchen und Alkoholkonsum sollte man verzichten. Fettreiche tierische Produkte wie Fleisch und Wurst sollte man nur in Maßen zu sich nehmen. Ratsamer ist der Verzehr von frischem Obst und Gemüse und Produkten aus Vollkorn. So erhält man wertvolle Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente u. v. m. Wichtig sind auch ausreichende Bewegung und Sport, beispielsweise Gymnastik nach einer überstandenen Krebsoperation. Eine Brustrekonstruktion kann nach einer Mastektomie erfolgen. Eine Rehabilitation kann bei der Wiederaufnahme des alltäglichen Lebens hilfreich sein. Sie erfolgt oft unmittelbar nach dem Klinikaufenthalt. Die Angehörigen können den betroffenen Patientinnen eine große Stütze sein.

Wissenswertes zu Brustkrebs

Gesunde Lebensweise bei und nach Brustkrebs

Es immer empfehlenswert, ein normales Gewicht zu halten, sich gesund zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen. Aber besonders Betroffene von Krebs, wie z. B. Brustkrebs, sollten darauf achten. Es gibt spezielle Gymnastikprogramme, die nach einer Operation bei Brustkrebs helfen, das Wohlbefinden und das Körpergefühl zu verbessern. Empfehlenswert ist es, mindestens drei Stunden in der Woche mit körperlicher Aktivität zu verbringen. Auch auf die psychische Verfassung wirkt sich dies in der Regel positiv aus.

Was die Ernährung betrifft, sollten Alkohol und Nikotin bei Brustkrebs tabu sein. Eine ausgewogene, gesunde Kost kann das Risiko eines Rückfalls senken. Man sollte ausreichend frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte zu sich nehmen. Diese Lebensmittel liefern dem Körper Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe etc. Sparsamer sollte man mit Süßigkeiten, Weißmehl und fettreichen tierischen Lebensmitteln umgehen. Dies betrifft vor allem Wurst und Fleisch.

Brustkrebs und Brustrekonstruktion

Eine Brustrekonstruktion kann durchgeführt werden, wenn zur Therapie von Brustkrebs die gesamte Brust oder große Teile entfernt werden mussten. Sie kann unmittelbar bei der ersten Operation oder zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.

Eine Reha im Anschluss an den Klinikaufenthalt bei Brustkrebs

In vielen Fällen erfolgt unmittelbar nach der eigentlichen Therapie bei Brustkrebs eine Phase der Rehabilitation (Reha). Eine Reha soll helfen, leichter in den Alltag zurückzufinden. Meist kümmern sich Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten u. v. m. um die Patientinnen. Eine Reha dauert in der Regel drei Wochen. Sie kann stationär oder ambulant stattfinden. Es ist ratsam, den Antrag auf eine Rehabilitation schon während des Krankenhausaufenthaltes zu stellen.

Umgang mit der Diagnose Brustkrebs

Angehörige sind von der Diagnose Brustkrebs meist genauso erschrocken wie die Patientinnen selbst. Dabei ist ein guter familiärer Zusammenhalt für die von Brustkrebs betroffene Frau gerade dann besonders wichtig. Das Erleben einer solchen Diagnose und Krankheitsphase ist von Frau zu Frau individuell verschieden. Es hängt stark von ihrer augenblicklichen Lebenssituation ab, von der Stabilität ihrer sozialen Beziehungen und auch von ihrem bisherigen Erleben. Dennoch gibt es gewisse Muster von Erleben und Bewältigung der Erkrankung mit Brustkrebs, die sich oft wiederholen.

Die Diagnose Brustkrebs wirkt erst einmal wie ein Schockerlebnis und wird nicht selten als Todesurteil empfunden, obwohl die heutigen Möglichkeiten der Therapie oft dagegen sprechen. Das Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit bei Brustkrebs ist vielen Frauen gemeinsam. Ängste über krankheitsbedingte Veränderungen in der Sexualität und Fruchtbarkeit können hinzukommen. Nach dieser Anfangssituation entwickelt sich langsam eine Akzeptanz und Verarbeitung. Hier kommt es nicht selten zu starken Stimmungsschwankungen. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Krankheit Brustkrebs, auch mit den Angehörigen, ist sehr bedeutsam. Dann kehrt die Kontrolle über das Leben zurück und mit ihr die Gewissheit: Es wird irgendwie weitergehen.

Fedor Singer

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Etwa 75.000 Frauen erkranken jährlich an Brustkrebs. Seltener trifft es Männer. Brustkrebs ist meist in den Milchdrüsen bzw. Drüsenläppchen angesiedelt (lobuläres Karzinom) oder in den Milchgängen (duktales Karzinom). Es gibt darüber hinaus Morbus Paget der Brust, inflammatorischen (entzündlichen) Brustkrebs und Sarkome in der Brust. Bei etwa einem Viertel aller Tumorerkrankungen in der Brust handelt es sich um Brustkrebs. Die anderen Tumoren sind gutartig und werden in der Regel operativ entfernt. Die Brustdrüse, in der die meisten Krebserkrankungen der Brust entstehen, besteht aus Drüsenlappen. Diese wiederum setzen sich aus Drüsenläppchen zusammen. Die Milchgänge verlaufen von den Drüsenläppchen aus und führen zur Brustwarze.

Diagnose Brustkrebs

Als Maßnahme der Früherkennung kann eine Frau ihre Brust regelmäßig abtasten. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, eine Mammografien durchführen lassen. Eine Mammografie ist eine Untersuchung mit Röntgenstrahlung. Zusätzlich können weitere bildgebende Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs angewendet werden, z. B. die Kernspintomografie. Bei einer Biopsie werden Proben des verdächtigen Gewebes entnommen. Solche Untersuchungsmethoden gibt es in minimal-invasiver Form, d. h., mit geringem Eingriff. Es kommt aber in manchen Fällen auch die operative Biopsie infrage. Eine operative diagnostische Biopsie kann bei entsprechendem Befund zur therapeutischen Operation ausgeweitet werden, bei der der Tumor entfernt wird. Bei einer Galaktografie werden die Milchgänge geröntgt.

Brustkrebs entsteht durch die Veränderung des Erbmaterials bestimmter Zellen im Körper. Diese vermehren sich ungebremst und bilden ein Karzinom (Krebsgeschwür). Invasiver Krebs überwindet Gewebegrenzen und zerstört das Gewebe in seinem Umfeld. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind noch unklar. Es gibt aber bestimme Risikofaktoren, die Brustkrebs wahrscheinlicher machen können. Hierzu zählt der Konsum von Nikotin (Rauchen) und Alkohol. Grundsätzlich gilt: Je mehr Nikotin und/oder Alkohol eine Frau zu sich nimmt, desto größer ist ihr Brustkrebsrisiko. Eine Rolle spielen auch die Hormone, so kann z. B. eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs erhöhen. Manchen Frauen haben eine erbliche Vorbelastung.